Eines der Werke, die in unserem Weihnachtskonzert aufgeführt werden stammt von Max Drischner – die Brieger Christnacht von 1944.
Max
Drischner (1891-1971) war ein schlesischer Komponist, und bedeutender
Orgelkenner – eine enge Freundschaft verband ihn mit Albert Schweitzer.
In Brieg wirkte er als Kantor und später Kirchenmusikdirektor. Die
Nikolaikirche in Brieg beherbergte seinerzeit eine der bedeutendsten
Orgeln in Schlesien. Drischner hatte ihre Restaurierung veranlasst und
geleitet. Im Krieg wurde sie vorsorglich ausgelagert. Nach den
Kriegswirren wurde sie nicht wieder aufgefunden, die Kirche ging 1945
nach Beschuss in Flammen auf. Drischner konnte noch bis 1946 in seinem
Heimatdorf Orgel spielen, bis er mit seiner Mutter und Schwester
ausgewiesen wurde – er lebte bis 1971 in Goslar im Harz.
Mit
der Brieger Christnacht setzte er nicht nur seiner zerstörten und
verlorenen Heimat ein Denkmal sondern brachte seinen Hörern in schwerer
Zeit die trostvolle Weihnachtsbotschaft und die damit verbundenen
Sehnsucht nach Frieden auf besondere Weise nahe. Auch heute noch spricht
uns dieses Werk mit seinen eingängigen teilweise aus Volksweisen
entnommenen Melodien und seiner tiefgehenden Botschaft an.